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"Die
Technik der Spritzpistole"
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Innen-
und Aussenmischung
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Das Prinzip der Airbrush
ist recht einfach und schnell erklärt. Farbe gelangt in einen Luftstrom
und wird in diesem auf den Malgrund transportiert.
Man unterscheidet primär
zwei Arten von Pistolen :
1.Airbrush mit Aussenmischung
(external).
Bei Spritzpistolen mit Aussenmischung tritt die Farbe vor der Pistole in
den Luftstrahl. Dieses System ist recht einfach, günstig und wartungsarm.
Je weiter dabei das Farbventil in den Luftstrom ragt, desto mehr Farbe wird
verarbeitet.
2. Airbrush mit Innenmischung
(internal).
Bei dieser Airbrush erfolgt die Zusammenführung von Luft und Farbe
direkt im Luftstrom und in oder unmittelbar vor der Pistole. Die Technik
ist aufwendiger und teurer, liefert aber ein wesentlich besseres Spritzbild.
Aus diesem Grund werden fast nur noch Modelle
dieses Typs angeboten. |
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Klicken
Sie auf die Schemazeichnungen, um sie in einem grösseren Massstab
zu betrachten! Hier finden Sie ausserdem noch weitere nützliche Hinweise.
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Doubleaction
und Singleaction
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Die
Farbzuführung bei einer Airbrush mit Innenmischung erfolgt durch
die "Düse"(gelb). In ihr befindet sich eine

Abb.3
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"Nadel"
(blau), die den Farbfluss (rot) mehr oder weniger freigibt. Singleaction
bedeutet hierbei, dass sie vor dem Sprühen die Menge der austretenden
Farbe bestimmen. Hierzu befindet sich, meist hinten an der Airbrush, eine
kleines Rädchen. An diesem verstellen sie die Position der Nadel in
der Düse. Doubleaction
heisst, dass sie beim Sprühen die Position der Nadel in der Düse
verändern können. Dies geschieht durch einen Hebel, der meist
oben auf der Airbrush sitzt und mit der Luftzufuhr gekoppelt ist. Bei manchen
Pistolentypen ist dieser Hebel auch seitlich oder unten angebracht.
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Bei
den Spritzpistolen mit Innenmischung erfolgt die Farbregulierung
durch die Nadel und die Düse. Befindet sich die
Nadel vorn in der Düse,
wird der Farbfluss geschlossen. Je weiter die Nadel aus der Düse gezogen
wird, umso mehr Farbe tritt aus und verändert somit die
Grösse der besprühbaren Fläche. Beachten Sie hier auch die
Schemazeichnung Abb.3. Anhand dieser können sie einzelne Komponenten
auswählen, um sich das Beschriebene zu verdeutlichen.
Es gibt zwei Arten von Düsen: die Steckdüse
und die Schraubdüse. Die Steckdüse
ist ein einfaches Düsensystem, dass vor allem in neueren Airbrushs
zu finden ist. Die Düse zentriert sich beim Aufschrauben der Düsenkappe
von selbst. Zum Farbkanal wird sie durch einen Dichtungsring abgedichtet.
Der Ausbau einer Düse (zur Reinigung oder zum Austausch) geht schnell
und mit einem Minimum an Aufwand. In der Regel brauchen Sie nur einen Werkzeugschlüssel,
um die Düsenkappe auf den Pistolenkörper zu schrauben. Die Gefahr
einer Beschädigung der Pistole ist minimal.
Die Schraubdüse wird, wie der Name schon sagt auf den Farbkanal geschraubt.
In der Regel dichtet sie sich selbst. Es kann allerdings auch Bienenwachs
oder etwas Teflonband benutzt werden. Die Düse ist neben der Nadel
der empfindlichste Teil der Airbrush. Sie sollten gerade beim Austausch
einer Schraubdüse sehr vorsichtig sein und nur passendes Werkzeug benutzen
oder gegebenenfalls einen Fachhändler aufsuchen.
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Luftzuführung
und Freigabe
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Die
Luftzuführung erfolgt durch einen Schlauch,der unten in der Pistolenmitte
angeschlossen wird. Bei manchen Pistolen (z.B. Aztek, Rotring, ..) befindet
sich der Anschluss am Ende der Pistole. Die Freigabe erfolgt durch ein Ventil,
das durch Drücken oder Ziehen des Farbhebels (Doubleaction),
bzw. Stiftes (Singleaction) geöffnet wird. Als Luftzufuhr dient normalerweise
ein Kompressor. Es gibt aber auch andere Druckluftquellen. Mehr dazu können
Sie unter Zubehör lesen. |
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Man unterscheidet
Airbrushs auch durch die Zuführung der Farbe (In der Regel gibt es
diese Unterschiede nur bei Pistolen mit Innenmischung). Durch die Art der
Farbzuführung verändert sich auch der Bereich, in dem Sie eine
Airbrush nutzen können.
Auf
der nebenstehenden Abbildung sehen Sie eine Airbrush, bei der die Farbzuführung
von oben erfolgt, man nennt sie auch "Gravity".
Bauartbedingt haben diese Spritzpistolen meist einen festen oder gar keinen
Farbbehälter (Farbmulde) von geringer
Grösse. Die Farbe gelangt hier direkt in den Nadelschaft und in die
Düse. Eine
andere Variante sind Airbrushs, bei denen die Farbzuführung von unten
erfolgt. Diese werden oft im Custom-Bereich der Airbrushkunst eingesetzt,
da dort auf grösseren Flächen gearbeitet wird und grössere
Farbtanks gefragt sind.Die Zuführung der Farbe von unten bietet neben
der variablen Grösse der Farbbehälter noch den Vorteil, das sie
schnell ausgetauscht werden können. Dies ermöglichtein einfaches
Arbeiten mit mehreren Farben. Zudem wird ihnen nicht die Sicht auf den Malgrund
durch einen aufgesetzten Farbtank versperrt. Oft bekommen Sie auch Adapter,
die ein Anstecken von Farbbehältern (z.B. für Createx- oder Aerocolorfarben)
direkt an die Pistole erlauben. Meist sind die Behälter aus Glas und
lassen sich so leicht reinigen. Grössere Behälter werden wegen
des höheren Gewichts auch aus Plastik angeboten (z.B für Vega
bis zu 100ml Fassungsvermögen). Allerdings gibt es auch Nachteile.
Waagrechtes Arbeiten mit diesem Pistolentyp ist nur sehr schwer oder gar
nicht möglich, meist sind diese Pistolen schwerer und der Arbeitsluftdruck
ist höher als bei Pistolen mit "Gravity"-Zuführung.
Oft sind Airbrushs mit der Farbzuführung von unten mit grösseren
Düsen ausgestattet, da sie für den flächigeren, bzw. gröberen
Bereich bestimmt sind ( 0,3mm bis 0,7mm), wohingegen Airbrushs mit obenliegenden
Farbtanks mit feineren Düsen ausgerüstet werden ( 0,15mm bis ca.
0,3mm). Natürlich können Sie selbst ihre Pistole auf andere Düsensätze
umrüsten, sofern dies für Ihre Arbeit Sinn bietet. Lesen Sie hierzu
auch das Kapitel "Welche Pistole ist die Richtige ?".
Eine
Sonderstellung nehmen Pistolen mit seitlichem Farbtank ein. Sie
versuchen, die Vorteile o.g. Airbrushs zu vereinen. Ihre Vorteile sind schnell
beschrieben.
Der Farbtank versperrt nicht die Sicht auf das Bild, ein Arbeiten in der
Senkrechten, Waagrechten und sogar über Kopf ist möglich. Farbtanks
können ausgetauscht werden und sind meist auch in verschiedenen Grössen
erhältlich. Doch haben Sie auch einen grossen Nachteil: die Balance
der Pistole. Durch einen aufgesteckten Farbtank wird
sie sehr seitenlastig und liegt nicht mehr so gut in der Hand. Linkshänder
sollten beim Kauf darauf achten, auf welcher Seite der Farbtank angesteckt
wird. Ideal wäre eine beidseitige Anschlussmöglichkeit, wie sie
z.B. die Aztek bietet. |
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Wie schon beschrieben,
benötigt eine Airbrush Luft zum Arbeiten. Diese liefert normalerweise
ein Kompressor. Doch wieviel Luft, bzw. wie hoch der Druck zu sein hat,
hängt von mehreren Faktoren ab. Erstens von der verwendeten Düsengrösse.
Als einfache Regel gilt: je grösser die Düse, desto höher
sollte der Luftdruck sein. Zweitens von den verwendeten Farben. Hier gilt:
je höher die Fliessfähigkeit einer Farbe ist, umso niedriger kann
der Arbeitsdruck sein. Da Sie auf die Fliessfähigkeit ihrer Farben
Einfluss nehmen können (durch verdünnen), sollten Sie darauf achten,
ein richtiges Verhältnis zwischen der richtigen Verdünnung ihrer
Farben und dem Arbeitsdruck zu finden. Einen geringen Einfluss auf den Arbeitsdruck
hat auch die Art der verwendeten Airbrush. Eine Airbrush mit der Farbzuführung
von oben (gravity) benötigt z.B. weniger Druck als eine Pistole die
Farbe von unten ansaugen muss. Dies liegt daran, dass bei der "Gravity"
die Farbe von selbst in den Farbkanal fliesst. Bei einer Zuführung
von unten sorgt der Unterdruck, der an der Pistolenspitze (Düse) entsteht,
dafür, dass die Farbe angesaugt wird. |